Mag. phil. Ludwig Maximilian Breuer

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Dissertationsprojekt

"Wienerisch" vertikal. Theorie und Methoden zur stadtsprachlichen syntaktischen Variation am Beispiel einer empirischen Untersuchung in Wien


Angaben zur Person

Curriculum Vitae

  • 1985: geboren in München (Deutschland)
  • 2002: Mittlere Reife (Sozialwesen/Kunst) an der Wittelsbacher-Realschule, Aichach (Deutschland)
  • 2004: Abschluss zum staatlich geprüften Agrartechnischen Assistent (Biotechnologie) an der staatlichen Ausbildungsstätte für agrartechnische Assistentinnen und Assistenten in Landsberg am Lech (Deutschland)
  • 2006: Allgemeine Hochschulreife (Technik) an der staatlichen Berufsoberschule Scheyern (Deutschland)
  • 10/2006 - 09/2010: Studium Deutsche Philologie an der Universität Wien, Mag. phil. 2010
  • 11/2010 - 02/2011: Praktikum u. anschließend Beschäftigung am Institut für Österreichische Dialekt- und Namenlexika der Österreichischen Akademie der Wissenschaft (va. Projekt: Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich)
  • seit 03/2011: Projektmitarbeiter des Projekts "Syntax hessischer Dialekte" (SyHD) am Institut für Germanistik der Universität Wien

Themenschwerpunkte

  • Variationslinguistik
  • Syntax
  • Grammatiktheorie
  • Pragmatik
  • Computerlinguistik
  • Sprachliche Höflichkeit

Kontakt

ludwig.maximilian.breuer(at)univie.ac.at


Angaben zum Dissertationsprojekt

Titel

"Wienerisch" vertikal. Theorie und Methoden zur stadtsprachlichen syntaktischen Variation am Beispiel einer empirischen Untersuchung in Wien

 

 

Nähere Beschreibung

Mein Dissertationsprojekt soll die gegenwärtige sprachliche Variation im Ballungsraum Wien auf der Grundlage syntaktischer Phänomene untersuchen. Angestrebt ist eine möglichst vollständige Analyse und Beschreibung der Funktionsweise syntaktischer Variation im Untersuchungsgebiet auf der Grundlage valider empirischer Daten. Dies zielt insbesondere auf die systematische Darstellung der vertikalen Struktur der gesprochenen „Stadtsprache“ ab. Somit sollen Varietäten bzw. Sprechlagen zwischen den Polen „Standardsprache“ und „Dialekt“, die in der Sprachkompetenz und -performanz der Wiener SprecherInnen existent sind, ermittelt werden.

Im Zuge des Dissertationsvorhabens werden im Wesentlichen drei Untersuchungsbereiche der modernen Linguistik kombiniert: die moderne Regionalsprachenforschung (areale Varietätenlinguistik), die Stadtsprachenforschung sowie die Syntax gesprochener Sprache. Um die sprachliche Realität methodisch sauber zu erfassen, sind überdies (in allen Bereichen) pragmatische Modelle der Soziolinguistik unerlässlich. Es wird davon ausgegangen, dass die Variation funktional durch diverse situativ-kommunikative Faktoren konstituiert ist, welche unter anderem durch die Analyse der Spracheinstellungen erhoben werden sollen.

Das heißt, dass empirische Methoden der Regionalsprachenforschung mit den soziolinguistischen Modellen der Stadtsprachenforschung kombiniert werden, um die Komplexität der deutschsprachlichen Variation innerhalb des Ballungsraums Wien zu erfassen. Im Fokus stehen dabei syntaktische Variablen der Wiener Regionalsprache. Die Erhebung, Beschreibung und Analyse der syntaktischen Variation einer Stadtsprache erfordert innovative Methoden. So sollen neben bisher erfolgreich eingesetzten direkten Erhebungsmethoden wie Tiefeninterviews, videogestützte Experimente (vgl. Kallenborn) weitere Methoden explorativ getestet werden, hierzu gehören z.B. computergestützte Hörerurteilstests, situationsvariierende Aufnahmen, in denen verschiedene situative Settings getestet werden, oder Wochenaufnahmen, welche einen Eindruck über die verschiedenen Situationen, denen StadtbewohnerInnen tagtäglich ausgesetzt sind, liefern sollen. Um die Ergebnisse aus den direkten Erhebungen empirisch signifikant zu bestätigen, kommen außerdem Fragebögen (zur Dialekt- sowie Standardkompetenz und Mischformen daraus) zum Einsatz.

Schlagwörter

  • Variationslinguistik
  • Dialektsyntax
  • Stadtsprachenforschung