Mag. phil. Dr. phil. Michael Riccabona

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Dissertationsprojekt

Variation der Intonation in Nord- und Südtirol. Analysen zu extra- und innerlinguistischen Steuerungsfaktoren


Angaben zur Person

Curriculum Vitae

Themenschwerpunkte

  • Phonetik
  • Prosodie
  • Dialektologie
  • Variationslinguistik
  • Soziolinguistik

Kontakt

michael.riccabona(at)univie.ac.at


Angaben zum Dissertationsprojekt

Titel

Variation der Intonation in Nord- und Südtirol. Analysen zu extra- und innerlinguistischen Steuerungsfaktoren

 

 

Nähere Beschreibung

Im Dissertationsprojekt werden Dialekte eines Dialektraums, der transnational auf verschiedene Staatsgebiete übergreift, hinsichtlich ihrer Prosodie untersucht. Als Untersuchungsgebiet fungieren Dialekte der Region Nordtirol des österreichischen Bundeslandes Tirol und deutsche Dialekte der durch Mehrsprachigkeit und Sprachkontakt gekennzeichneten Provinz Südtirol in Italien. 

Dabei soll herausgefunden werden, inwieweit Nord- und Südtiroler Dialekte, die nach den Erkenntnissen der „klassischen“ Dialektologie auf segmentaler Ebene sehr ähnlich sind, relevante Unterschiede in der Prosodie aufweisen. Indem zwei Generationen von Sprecherinnen und Sprechern gegenübergestellt werden, soll auf Basis einer apparent time-Hypothese die Dynamik der prosodischen Ebene in den Blick genommen werden. Die prosodischen Größen, die im Dissertationsprojekt untersucht werden, sind die Bewegungen der Grundfrequenz (Intonation) und die temporale Ebene (Timing).

Da die Dissertation an der Schnittstelle zwischen Phonetik und Variationslinguistik entsteht, werden traditionell phonetische Methoden mit Methoden, die in variationslinguistischen Studien zur Anwendung kommen, kombiniert. Intonation und Timing werden jeweils auf der Ebene von Wörtern, die von den Versuchspersonen in einem Trägersatz eingebettet zu produzieren sind, untersucht. Hinsichtlich der Intonation soll die phonetische Realisierung von Akzenttönen, hinsichtlich des Timings die Dauer von Segmenten in verschiedenen prosodischen Kontexten (weiter und enger Fokus) analysiert werden. Um eine segmentale Vergleichbarkeit der gewählten Dialekte sicherzustellen, wird die Untersuchung an jeweils zwei Ortspunkten im Zentralraum Nord- und Südtirols mit insgesamt zumindest 32 Personen, die zur Hälfte einer jüngeren, zur anderen Hälfte einer älteren Generation angehören, durchgeführt. 

Ziel des Dissertationsprojektes ist es, bezüglich des Untersuchungsgebietes neue Erkenntnisse in dialektologischer Hinsicht zu gewinnen sowie das Wissen zur regionalen Variation von Prosodie, das zum heutigen Zeitpunkt immer noch lückenhaft ist, zu vergrößern. Mit einer kontrastiven Gegenüberstellung zweier Generationen wird zudem gezeigt, inwieweit in einem transnationalen Dialektraum, der auf einer Seite der Staatsgrenze durch eine mehrsprachige Situation geprägt ist, sprachdynamische Prozesse auf Ebene der Prosodie nachzuweisen sind.

Schlagwörter

  • Phonetik
  • Prosodie
  • Variationslinguistik